Samstag, 8. Mai 2010

Bali, Indonesien

Die Kultur auf Bali
Schon wieder ist es eine Weile her, seit ihr von uns gehoert habt. Wir sind nun schon mehr als 3 Monate in Bali und unser leben spielt sich hauptsaechlich am Strand ab. Es ist schwieriger euch von unseren neusten Abendteuer zu erzaehlen, denn wir bewegen uns in einem kleineren Kreis als auch schon. Das ist auch wunderschoen, denn auf diese Weise sind wir den Menschen hier viel naeher und lernen vieles von ihrem Alltag kennen.

Wie die meisten von euch wissen ist Bali die einzige Insel in Indonesien, die hauptsaechlich hinduistisch ist.Die Hindus hier halten sehr viele Zeremonien ab, jeden Tag werden kleine Opfergaben im und rund um das Haus verteilt, die die "boesen" Geister fern halten und das Gute anziehen. Diese kleinen Zeremonien finden mehrmals Taeglich statt.
Es gibt natuerlich auch grosse Zeremonien, wo ganze Familie und Freunde Teilnehmen, sich treffen (die Familien hier sind nicht gerade klein). Als Opfergaben werden Palmblaetter kunstvoll zu Behaeltern und Drachenoder anderen Tieren geflochten. Das ist eine enorme Arbeit und die Frauen sind tagelang damit beschaeftigt. Nebst den geflochtenen Kunstwerken gehoeren Reis, Fruechte, Fleisch, Blumen, Raucherstaebchen, Kekse, Eier, manchmal sogar Zigaretten zu den Opfergaben.Wenn die Zeremonie fertig ist (sie dauert mit Musik, Taenzen und Beschwoehrungen meistens ettliche Stunden)werden viele der Gaben gegessen oder wieder mit nach Hause genommen. Je nach Zeremonie werden die Opfergaben sogar vergraben.

Grundsaetzlich gibt es fuer alles eine Zeremonie, ob dies nun fuer einen Gott, einen religioesen Anlass, oder fuer ein neues Motorbike ist (es gibt tatsaechlich auch einen offiziellen Tag des Motorbikes).Alles groessere, das in einer Familie angeschafft wird, wird durch eine Zeremonie eingeweiht oder auch mit einem Guru zuerst abgeklaert, wann der richtige Zeitpunkt fuer die Anschaffung ist. So kann es Tage, Wochen,ja Monate dauern bis eine Entscheidung gefaellt wird.

Die Menschen sind trotz der sehr religioes Einstellung extrem gelassen gegenueber den Ritualen und Zeremonien. Da werden stundenlang via Mikrophon Gesaenge und Gebete gesprochen, kaum jemand hoert zu, im selben Momentwerden Zigaretten geraucht, es wird diskutiert und gelacht.

Viele Orte sind heilig oder besitzen ihre bestimmte Funktion. Zum Beispiel sind die Grossen Baume alle mit Tuechern umwickelt und es hat ein Platz um Opfergaben abzulegen. Jetzt koennt ihr euch vorstellen, dass ueberall Blumen, Raucherstaebchen, Reis in gelflochtenen Schalen und Tuecher sind, die viele Ecken der Insel verschonern. Das Strassenbild wird auch gepraegt durch die unzaehligen, verziertenTempel. Ein wunderbarer Anblick.

Ihr seht, die Kultur ist speziell aber sehr schoen. Wir lernen jeden Tag ein kleines Stueckchen davon und freuen uns, wenn die Familie Chilli uns mitnimmt und uns von ihrer Kultur erzaehlt.

Opfergabe vor dem HausAlles von Hand geflochten
Eine schweinische OpfergabeWassertempel bei Bedungul in den Bergen
Wassertempel von Tirtaganga
Eine der ganz grossen Zeremonien ist Ogoh Ogoh. Es werden Geister vertrieben, Gebete gesprochen und Taenze aufgefuehrt. Ogoh Ogoh ist so aehnlich wie bei uns die Fasnacht. Riesen Figuren werden von Gruppen durch die Strassen getragen.
Nyepi folgt auf Ogoh Ogoh. Dies ist das balinesische Neujahr wo alle zu Hause bleiben. Es wird nicht gesprochen, nicht gegessen, es fahren keine Autos und keine Mofas herum, sogar der Flughafen bleibt geschlossen. Das Licht bleibt aus und Kerzen sind verboten. Es ist der Tag der Ruhe. An diesem Tag hatte Lorenza ungluecklicherweise Geburtstag :-).